„Ich würde Menschen verstecken, um sie vor Abschiebung zu schützen! Meine Solidarität gegen die Politik der Abschiebung und Ausgrenzung. Für eine Gesellschaft von Allen und für Alle.”
In Anlehnung an die deutschlandweite Kampagne vom Bürger*innenasyl, gründete sich 2022 auch in Potsdam eine Lokalgruppe: Recht auf Bleiben – SoliAsyl Potsdam.
Warum Bürger*innenasyl?
Menschenrechte für Geflüchtete und Migrant*innen werden täglich systematisch missachtet. Deutsche Behörden schieben Menschen gegen ihren Willen kreuz und quer in andere Länder Europas oder ihr Herkunftsland ab. Geflüchtetenlager sind überfüllt, von der Außenwelt abgeschottet und schlecht versorgt.
Menschen fliehen vor Hunger, Ausbeutung und Armut. Andere vor Ausgrenzung und Diskriminierung. Wieder andere fliehen vor Krieg und Gewalt. Dies hindert die Bundesregierung allerdings nicht daran, viele Fluchtgründe für unbegründet zu halten und mit Hochdruck die Abschiebepolitik zu verschärfen. Deutsche Behörden stellen ihre eigene Verantwortung infrage, wenn die Durchreise durch ein anderes EU-Land erfolgte. Dabei können sie sich auf die sogenannte Dublin-Regelung berufen.
Auch wenn rassistische Hetze und verschärfte Gesetze die Situation in Deutschland und Europa dominieren – die praktische Solidarität ist noch immer lebendig! Wir wollen nicht tatenlos dabei zusehen, wie unsere Freund*innen und Nachbar*innen abgeschoben werden. Wir setzen uns für eine offene Gesellschaft ein, in der wir die Zukunft gemeinsam gestalten können. Abschiebungen und Ausgrenzung lehnen wir deshalb grundsätzlich ab. Sie sind in unserem Auge nicht mit einer tatsächlich unantastbaren Würde eines jeden Menschen vereinbar.
Deshalb rufen wir dazu auf, die Gastfreundschaft hochzuhalten und von Abschiebung bedrohte Menschen notfalls in Wohnungen zu verstecken. Diese Form von zivilem Ungehorsam bezeichnen wir als SoliAsyl, denn unserer Meinung nach, hat jeder Mensch hat ein Recht darauf zu Bleiben.
Was ist das Bürger*innenasyl?
In mehreren Städten gründeten sich Initiativen, die öffentlich ihre Bereitschaft ankündigen, Geflüchtete vor der Abschiebung in ihr Herkunftsland oder in andere EU Staaten zu schützen. In einem Akt des zivilen Ungehorsams und mit der Bereitstellung privaten Wohnraums stellen sich aktive Teile der Zivilgesellschaft der erzwungenen Rückkehr von Menschen in Elend oder Haft, in Verfolgung oder sogar Krieg entgegen. Die Initiativen des Bürger*innenasyls werden damit gleichermaßen zu einem praktischen wie symbolischen Widerspruch gegen die herrschende Politik der Ausgrenzung.
Diese Initiativen agieren ergänzend zum Kirchenasyl und Schutzstrukturen in migrantischen Communities. Es gibt deutlich mehr Bedarf als tatsächliche Kirchenasyle. Illegalisierte Menschen oder Menschen mit Abschiebe-Risiko kommen in ihrer großen Mehrheit bei Verwandten und Bekannten unter und werden von diesen – trotz erheblich größerem Risiko der Strafverfolgung – geschützt. Diese Community-Solidarität kann nicht stark genug gewürdigt werden und das Bürger*innenasyl kann hier politische Rückendeckung verschaffen.
Wie funktioniert das Bürger*innenasyl?
Es gibt kein umfassendes allgemein gültiges Konzept der Umsetzung eines konkreten Bürger*innenasyls. Jede Lokalgruppe organisiert sich anders.
Soliasyl Potsdam unterstützt Menschen darin, ein Zimmer anzubieten oder zu finden. Wir bieten uns an, um dann zu übersetzen, zu Terminen zu begleiten, bei der Miete zu helfen und für andere Fragen ansprechbar zu sein.
Wer Unterstützung anbietet oder braucht, soll nicht allein sein!
Soliasyl Potsdam kannst du unter dieser Mail erreichen: _______
Wenn du wissen willst, ob es das Bürger*innenasyl auch in deiner Stadt gibt, dann schau doch mal bei der bundesweiten Seite vorbei: https://aktionbuergerinnenasyl.de
Schütze Menschen vor der Abschiebung!